Alte Handwerkskunst neu entdeckt
Der Frauenbund Nöham organisierte einen Weidenflechtkurs mit Leiterin Karin Gonschorek aus Künzing. Die Kursteilnehmer bastelten nicht nur, sie erfuhren so ganz nebenbei auch viel Wissenswertes über das edle Laubgehölz.
Die Ausschlagsfreudigkeit des Baumes mit biegsamen, sehr leichten, zähen und faserigen Ästen nutzte man schon früher im Bauhandwerk, zum Beispiel für Flechtwände. Von Ende November bis Februar sei der Baum zu schneiden, dann sollten die Zweige ein paar Wochen im Schatten liegen, bevor sie verbastelt werden.
Beim Frauenbund machte man sich zeitig, noch im Winter, ans Werk, um Gartenstelen, Rankgitter oder Weidenkugeln zu basteln, bevor die Weide, meist schon im März, ihre Kätzchen schickt.
Für den Kurs hatte Leiterin Gonschorek alles bestens vorbereitet. Die Weiden brachte sie schon in entsprechender Länge, gebündelt mit. Ebenso hatte sie sich bereits vor dem Kurs ans Glas gießen gemacht und wunderschöne bunte „Fusingglasornamente“ zum Einarbeiten hergestellt. Auch die Grundgestelle für die Gartenstelen und Rankgitter entstanden bereits in ihrer Werkstatt.
„Fingerfertigkeit musste man schon mitbringen“, erklärte Christiane Jäger, die sich eine Gartenstele bastelte und vom Einsatz noch am Tag danach ihre Finger kräftig spürte. Tochter Sophia stellte ihr eigenes Werk her. Mit ihren 11 Jahren hatte auch sie Freude an der alten Handwerkskunst.
Um die Kunststücke noch möglichst lange erhalten zu können, empfiehlt die Fachfrau Leinöl eins zu drei mit Terpentin zu mischen und die Weidengeflechte damit zu besprühen oder einzupinseln