Herbstwanderung mit dem Dekanat
Mit dem Dekanat pilgerten die Vorstandsfrauen der KDFB-Vereine den Jakobsweg um Brombach.
Die letzten herbstlichen Sonnentage nutzen, wandern und sich gegenseitig kennen lernen war das Ziel der Dekanatsvorsitzenden Elisabeth Schwiebacher und Helene Zellhuber. Christine Lindemann, geistlicher Beirat, führte die Gruppe und gab entsprechende geistliche Impulse.
Treffpunkt war die Jakobskapelle in Brombach. Der kleine gotische Bau aus dem 14. Jahrhundert wurde im 18. Jahrhundert verändert, die Ausstattung ist barock. In der Kirche werden heute noch Rosenkränze gebetet und Maiandachten gefeiert. Die Kirche St. Jakobus der Ältere war ursprünglich Schlosskapelle, doch von dem Schloss aus dem12. Jahrhundert ist nichts mehr vorhanden. Die Sakristei wurde 1721 erbaut, der Altar ist aus der Spätrenaissance.
„Ganz ruhig werden, langsam atmen, Augen zu, wieder auf und bewusst alles um sich herum wahrnehmen“, so die Vorübung zur 1. Station von Pfarrassistentin Christine Lindemann. Mit der am Meeresgrund, zufriedenen, ruhigen und besinnlichen Muschel und dem quirrligen Fisch stellte sie Vergleiche an.
Weiter ging es nach Gstockert zur Anzinger Kapelle. Sie ist dem Hl. Bruder Konrad geweiht. Eine kleine Holzkapelle, reich ausgestattet mit Votivtafeln und Marienfiguren. Ein Baum davor bot Schatten für Station zwei der Meditation. „Kennt ihr die Frage: hat Deine Mama hinten auch Augen?“, stellte Lindemann. Der quirrlige Fisch tanzte, schimmerte und schillerte – zeigte all seine Künste und übersah dabei die Gefahr, gefressen zu werden. Die umsichtige Muschel jedoch warnte ihn und rettete ihm somit sein Leben. Es sei gefährlich, in der Leistungsgesellschaft sich selber zu vergessen. Die Pfarrassistentin erinnerte die Teilnehmerinnen an das Still-, das Innehalten, immer wieder zu sich selber zu finden.
Auf dem Wanderweg kommt den Pilgern die alte Schule aus Peterskirchen unter. Liebevoll wurde der erste Stock davon restauriert und steht jetzt an einem privaten Anwesen im Hof. Der Anblick war Grund genug, eine Weile inne zu halten und Erinnerungen an die eigene Schulzeit wach werden zu lassen.
Die Kapelle in Brunnöd war das nächste Ziel. Das Ziegelbauwerk ist einfach gestaltet, Gelegenheit, sich in Ruhe ganz nach innen zu wenden. Draußen ließ Frau Lindemann den Teilnehmern die Natur spüren. „Wenn man still ist, beginnen die Dinge zu reden“, assoziierte die Pfarrassistentin das Gespräch von Muschel und Fisch, Pilgern und Innehalten.
Nach knapp zehn Kilometer waren die Teilnehmerinnen aus Baumgarten, Peterskirchen, Triftern, Nöham, Pfarrkirchen, Schönau, Brombach und Hirschbach wieder an der Jakobuskapelle. Dort warteten Muscheln auf die Frauenbundfrauen und Station vier der Meditation, ein Gleichnis mit dem Fischer. Im Netz befanden sich Muschel und Fisch. Jeder ging seinen Weg. Der Fisch zum Markt, die Muschel in der Hand der Teilnehmerinnen ließ noch einmal zurück denken an all die Erinnerungen, die am Grund des Sees zu einer edlen Perle wurden. Mit dem Vaterunser und dem Jakobsstempel schloss Lindemann die Pilgerwanderung.
Ein lebhaftes Kennenlernen setzte in der Pizzeria Pinoccio in Brombach fort. Freundschaften entstanden, Handynummern wurden ausgetauscht. Das Dekanat lebt.