Besuch im teilstationären Kinderhospiz „Haus Anna“

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Besuch im teilstationären Kinderhospiz „Haus Anna“

On 11. Juli 2023, Posted by , In Aktionen,Berichte,Spenden,Vortrag, With No Comments

Jeder ist nur froh, wenn er nicht in dieser Situation ist

Nöham. Der Frauenbund besuchte das erste teilstationäre Kinderhospiz in der Region Niederbayern, „Haus Anna“, in Eichendorf. Berührt von der Führung durch das Haus Anna, das Stefanie Ertl mit deutlich spürbarem Engagement und Herzblut erklärte, spendeten die Anwesenden nochmals zu den bereits übergebenen 500 Euro des Frauenbundes einen privaten Teil.

Das teilstationäre Haus Anna ist ein Kindertages- und Nachthospiz mit acht Einzelzimmern und zwei Familienappartements, Therapiebad, großzügigen Räumen für medizinische, palliativmedizinische Betreuung, Förderung von Musik-, Tier- und Kunsttherapie.

Betreut werden Familien mit Ungeborenen, Neugeborenen, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen sowie junge Erwachsene mit einer lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Erkrankung.

„Bekommt eine Familie eine lebensbedrohliche Diagnose für ein Kind, bricht erst einmal die Welt , die voller Hoffnung und Zukunftspläne war, zusammen“, weiß Ertl aus Erfahrung bestehender Hospizhäuser in Landshut und München. Die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München möchte in dieser Notsituation Momente der Sicherheit, Geborgenheit und Normalität schaffen. Dazu sei das Fachpersonal von der ersten Diagnose, über den ganzen Krankheitsweg, wenn nötig, über den Tod hinaus da. Konkrete Betreuungshilfen wie sozialmedizinische Nachsorge und Angehörigenberatung, mit Achtsamkeit, Mut, Kraft und Zuversicht. „Das ist ein Thema, das dringend Aufmerksamkeit braucht“, ermahnt Ertl und verweist dabei vor allem an die Regierung. Sie lobt aber auch, man sei auf einem guten Weg dahin.

„Jeder, der selber Mama oder Papa ist, weiß, dass das Wichtigste die Gesundheit des Kindes ist“, beteuert Schriftführerin des Frauenbundes und selber junge Mama von Tochter Paula, Judith Vilsthaler. „Und wenn einem dann der Boden unter den Füßen weggerissen werde, weil man eine lebensbedrohliche Diagnose vom Kind erhält, dann könne man sich das gar nicht vorstellen, wie es einem da geht. Jeder ist einfach nur froh, wenn er nicht in dieser Situation ist“, so Vilsthaler, „aber es ist total beruhigend, wenn man an solche Leute denkt, denen so ein Schicksalsschlag passiert, dass es jemanden gibt, an den man sich wenden kann und man das Gefühl bekommt, da wird einem auch geholfen und zwar ohne großartiger Bürokratie und vor allem in allen Bereichen“. Nicht nur eine Beratungsstelle für die Pflege vom Kind oder für eine Auszeit, sondern dieses Rundumpaket. „Ich bin froh, wenn ich an betroffene Leute denke und weiß, dass es das Haus Anna gibt und Leute, die für dieses Thema brennen und die sich das auch zutrauen“, sagte das Frauenbundmitglied.

Noch bedarf es viel an Arbeitseinsatz für die Inneneinrichtung. Im September soll das Haus Anna in Betrieb gehen. Stufenweise wolle man sich die Kinder holen und mit Zeit und Engagement behandeln. Führungen durch das Haus sind solange möglich, solange keine Gäste dort wohnen.

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